Verweis auf:
Wie ökologisch sind unsere Jobs?
Französische Studenten stellen sich gegen das System, um die Menschheit zu retten.
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„Im September veröffentlichten Studenten führender französischer Universitäten ein Manifest mit dem Titel „Wachruf für die Umwelt“. Mit der impliziten Drohung, sich Arbeitsplätzen und Industrien zu verweigern, die nicht radikale Schritte in Richtung Nachhaltigkeit unternehmen, versuchen sie ihre kollektive Macht als zukünftige Arbeitnehmer zu nutzen, um Firmen zu zwingen, Umweltbelange über ökonomische Bilanzen zu stellen. Zum Zeitpunkt dieses Artikels (26.11.2018; Anmerkung der Übersetzerin) haben gut 23.000 Menschen das Manifest unterzeichnet. Darin findet sich die folgende Einsicht:
„Hat es irgendeine Bedeutung, Fahrrad zu fahren, wenn man für eine Firma arbeitet, deren Aktivitäten zur Beschleunigung des Klimawandels oder zum Aufzehren der natürlichen Ressourcen beitragen? Nun, da wir uns dem Moment nähern, in dem wir in die Arbeitswelt eintreten, bemerken wir, dass das System, zu dem wir gehören, uns hin zu Positionen lenkt, die oft unvereinbar mit unseren Erkenntnissen sind. Dieses System hält uns gefangen in täglichen Widersprüchen.““
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„Und sollte die Erklärung der Studenten vielleicht auch sonst nichts bewirken, so wird sie letztendlich immerhin die Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken, dass unsere Sorge um die Umwelt nicht von unseren Berufen entkoppelt werden kann.
Wenn wir uns für Umweltschützer halten, wenn wir uns verpflichten, alles in unserer Macht Stehende gegen die globale ökologische Krise zu tun, können wir unsere Integrität nur bewahren, wenn wir nicht in Branchen arbeiten, die zu genau den Missständen beitragen, die wir doch angeblich beheben wollen. Es ist nicht nur unaufrichtig, die immanenten Widersprüche zwischen unserer Arbeit und unserem ökologischen Wissen zu ignorieren. Es ist glatter Selbstmord, zumal Arbeiten eine Aktivität ist, mit der wir in den westlichen Gesellschaften die meiste Zeit unseres Erwachsenenlebens verbringen.“
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„In der jetzigen „wirklichen“ Welt, die gefährdet ist durch den katastrophalen Klimawandel, die Verschmutzung mit Giftmüll und den Verlust der Biodiversität, ist der Mangel an hoch bezahlten Arbeitsplätzen nicht mehr das Haupthindernis für ein langes, erfolgreiches Leben. So mag es während eines ultrakurzen Moments in der Menschheitsgeschichte gewesen sein.
Heute dagegen sollte klar sein, dass das Hindernis für ein gutes, langes, erfolgreiches Leben die Bedrohung des globalen Ökosystems ist. So lange die Grundelemente unseres modernen sozio-ökonomischen Systems – unsere beruflichen Tätigkeiten – sich nicht nach der Realität unserer ökologischen Grenzen richten, wird unserer Spezies keine andere Wahl bleiben als die, sich nach der Realität des Untergangs zu richten.“
Hallo Kristine Mattis,
leider reicht mein Englisch nicht weit genug für ein angemessenes Schreiben von Texten…, Pardon!
Vielleicht kann, wo erforderlich, das Rubikon-Team helfen? – Merci !
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Vielen Dank für den Hinweis auf die Intiative französicher Student/inn/en, Berufs-Verweigerung zu propagieren – im Widerstand gegen Fehlentwicklungen !
Ich habe mir erlaubt, die in meinen Augen wchtigsten Passagen Ihres Textes zum Gegenstand eines Verweis-Beitrages auf meinem Blog zu machen.
Zufügung: Link zur Google-Übersetzung
Die Entschlossenheit, erklärtermaßen als Protest gegen abverlangtes Falsches einfach nicht mehr mitzumachen, bedarf freilich, denke ich, der Ergänzung durch so etwas wie auf neue Weise kooperative unternehmerische Alternativ-Projekte…
Das gilt es zu recherchieren überall dort, wo sich kleine wie größere Spielräume entdecken und besetzen lassen für neuartig bewusst regionale Formen von Invention, Produktion und Verbrauch … (…was die Initiative ja durchaus ein Stück weit tut…)
– Also:
neues Nachdenken über die Eigenart namentlich auch nachwachsender Rohstoffe, eines gedeihlicheren Anbaus und einer selbstorganisatorisch möglichst gedeihlichen Nutzung – — und dies nur dorthin für den Export, wo andere über die Rohstoffe verfügen, die es regional nicht gibt. Hier stehen Kooperationen auf Augenhöhe an – statt bisheriger Abpressungen.
So ergäbe sich ein weites Entwicklungs- und bürgerschaftliches Betriebs-Gründungs-Feld für Menschen mit Know-How, die sich Plattformen zu schaffen wissen für alternatives, essentielles Wirtschaften…
Meine einfach einmal gedanklich durchgespielte und an Engagierte vor Ort gemailte Beispiel-Idee zu dergleichen findet sich hier:
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Sollte sie Ihnen nicht nur naiv-schräg erscheinen, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen.
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Merci und beste Grüße
Gabriele Weis